Geschichte

                        und

                  Herkunft

 

Über die genaue Herkunft dieser Hunderasse kann man recht wenig sagen. Sicher ist, dass der Deutsche Pinscher vor rund 100 Jahren zur Dezimierung der Ratten und Mäuse gehalten wurde und  als Kutschen- und Stallhund zu finden war. Dabei kamen diesen Hunden ihre Eigenschaften für weitere, sehr wichtige Aufgaben zugute: Als Ratten- und Mäusefänger kümmerte er sich selbst um seinen Speiseplan. Seine Wachsamkeit auf dem Kutschbock sorgte dafür, dass der Kutscher getrost seinen Sitz auch mal verlassen konnte. Eine der ersten Erwähnungen des glatthaarigen Deutschen Pinschers in Deutschland war 1836, als H. G. Reichenbach davon sprach, dass dieser Hund als „nette Hunderasse “ den Mops im Lande vertrieben habe. Waren anfänglich die glatt- wie auch die rauhaarigen Varianten als Eins angesehen, so unterschied man ab dem 20. Jahrhundert, indem man den glatthaarigen Pinscher und den rauhaarigen Schnauzer auseinanderdividierte. 1950 bemühte sich Werner Jung um die stetig seltener werdenden glatthaarigen Deutschen Pinscher, indem er deren Erhalt in einem neu gegründeten Pinscher Schnauzer Club förderte. Die Trennung der Hunderassen in Schnauzer und Pinscher konnte jedoch bis heute die Tatsache nicht stoppen, dass beide im gemeinsamen Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 e.V. geführt werden. Inzwischen gibt es wieder mehr Deutscher Pinscher Hundezüchter in Deutschland, so dass man bei der Wahl eines seriösen Hundezüchters eine gewisse Auswahl hat

 

       

 

 

 

 

Einst ein beliebter Ratten- und Kutscherhund, wurde der Deutsche Pinscher 2003 auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Haustierrassen gesetzt. Aufgrund seines Arbeitseinsatzes bekam er die Bezeichnung „Rattler“ oder „Stallpinscher“ zugedacht. In seiner Geschichte begründet ist die ausgeprägte Individualität und Eigenständigkeit des Deutschen Pinschers, was bei seiner Haltung sowie Hundeerziehung unbedingt berücksichtigt werden muss.

 

 

 

 

 

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:
Der Deutsche Pinscher wird unter der FCI-Standard-Nummer 184 geführt, wobei er zur Gruppe 2 (Pinscher und Schnauzer – Molossoiden – Schweizer Sennenhunde) sowie Sektion 1 (Pinscher und Schnauzer), dort wiederum zur Untersektion 1.1. (Pinscher). Der rund 45 bis 50 cm große und 13 bis 20 kg schwere Hund erreicht ein Alter von in etwa 14 bis 16 Jahren. Dabei hat diese Hunderasse , deren Heimat Deutschland ist, ein kurzes, dichtes, glatt anliegendes und glänzendes Fell ohne Unterwolle. Das Haarkleid ist dabei in den Farbvarianten schwarz-rot sowie einfarbig hirschrot bis dunkelrot-braun zu finden. Seine gut entwickelte Bemuskelung wird besonders in der Bewegung deutlich sichtbar. Der Deutsche Pinscher hat einen nahezu quadratischen Körperbau,  ist mittelgroß,

von stolzer Haltung, fließend in den Umrisslinien, elegant und quadratisch gebaut. Früher kupierte man die Rute. Die Ohren sind nur sehr spärlich mit Fell bewachsen, wobei die Ohrränder sehr dünn sind. Das kann leicht zu Verletzungen der Ohrränder führen. Ansonsten ist der Deutsche Pinscher sehr wenig mit Hundekrankheiten oder Problemen belastet.

 


VERHALTEN/CHARAKTER(WESEN):
Der Deutsche Pinscher ist sehr lebhaft, selbstsicher und ausgeglichen, gepaart mit Klugheit und Ausdauer, was ihn zu einem angenehmen Familien-, Wach- und Begleithund macht. Viel Temperament, enorme Gelehrsamkeit, hohe Aufmerksamkeit, Ausdauer und Wachsamkeit sowie Gutartigkeit, Treue und Freude am Spiel, das sind die typischen Wesensmerkmale des Deutschen Pinschers. Dabei entgeht ihm kaum eine Veränderung in seinem Umfeld, was er umgehend meldet, wobei er bei richtiger Hundeerziehung keineswegs zum Kläffer wird!  Aus dem einstigen Hof- und Stallhund ist jedoch mittlerweile ein recht anpassungsfähiger Hund geworden. Während er seinem Rudel gegenüber stets freudig und loyal gesinnt ist, ist er Fremden gegenüber zunächst erst einmal skeptisch. Je nach Wurf ist die Jagdlust des Deutschen Pinschers mehr oder weniger stark vorhanden. Gleiches gilt für die Eigenmächtigkeit beim Erkunden der Umgebung - er hat eine recht große Individualdistanz beim Erkunden seiner Gemarkung. Dem sollte vor allem bei der Hundeerziehung Rechnung getragen werden. Daher ist auch der Besitz einer solchen Hunderasse für Hundeneulinge nicht immer ratsam. Wie zahlreiche seiner Artgenossen will auch der Deutsche Pinscher beschäftigt und gefordert werden. Dies jedoch in einem gewissen überschaubaren Rahmen. Ideal sind für ihn sind Hundesportarten wie etwa Agility, Trickdogging, Zielobjektsuche, Ralley-Obidience, Mantrailing oder Fährtenarbeit. Auch als Begleithund bei Ausritten zu Pferd oder beim Joggen fühlt er sich sehr wohl. Für die Zwingerhaltung ist dieser temperamentvolle sowie menschenbezogene Hund keineswegs geeignet.

 

Da der Deutsche Pinscher sehr anpassungsfähig ist, kann er sowohl in einer Stadtwohnung als auch auf einem größeren Hof gut gehalten werden. Wichtig sind jedoch enger Kontakt zum Menschen sowie genügend Auslauf, Kopfarbeit und Spielangebote. Dieser Rassehund ist ein recht unempfindlicher Vertreter seiner Art, der jedoch wegen seiner fehlenden Unterwolle im Winter draußen ausreichend Bewegung bekommen muss. Das glatte und kurze Fell ist extrem pflegeleicht. Regelmäßiges Bürsten genügt.